27. September 2013

3. DIQ-Symposium „Sicheres Befördern auf unseren Straßen“ in Karlsruhe

DIQ: Dachboxen bergen hohes Gefährdungspotential

Die Fahrt in den Urlaub, der Wochenendtripp oder einfach nur ein Großeinkauf – bei solchen Gelegenheiten ist sehr oft mehr Stauraum im Auto gefragt. Da wird das Ladevolumen schon einmal mit einer Dachbox kräftig erweitert. Eine praktische Sache, aber nicht ganz ungefährlich. Dies belegen jetzt Feldstudien und Crashtests des Deutschen Instituts für Qualitätsförderung e. V. (DIQ). Bei seinem 3. Symposium unter dem Motto „Sicheres Befördern auf unseren Straßen“ ging das Institut konkret auf die von den Dachboxen ausgehenden Gefahren ein.

Dachboxen vermitteln sehr oft den Eindruck eines großen Volumens, also von viel Stauraum. Wichtig ist jedoch die für die jeweilige Dachbox erlaubte Zuladung. Das Gewicht, mit dem die Box beladen werden darf und für jede Box klar definiert ist, bedingt also das entscheidende Maß für die Beladung. Die vom Deutschen Institut für Qualitätsförderung e. V. (DIQ) vor allem an Raststätten und auf Autobahnparkplätzen durchgeführte Feldstudie zeigt, dass dies sehr oft unbeachtet bleibt. Abenteuerliche Experimente bei der Beschickung der Boxen gab es hier zu bestaunen. Es wird hineingequetscht, was hinein geht. Oft wurden die Beladungshinweise, die in der Regel bei der Dachbox mitgeliefert werden, nicht beachtet. So gehören beispielsweise bei der Fahrt in den Wintersport die volumenstarke aber leichte Skibekleidung in die Dachbox, die schweren Skistiefel aber in den Kofferraum des Autos.

Die vom DIQ durchgeführten Fahrdynamiktests zeigten auch deutlich die Einflüsse einer Dachbox auf das Handling des Autos. Der hohe Schwerpunkt der Box hat natürlich Einflüsse auf das Fahrverhalten. Jedes Fahrzeug hat eine erlaubte Dachlast, die es zu beachten gilt. Sie sollte auf keinen Fall überschritten werden.

In einer Crashtestreihe hat das DIQ jetzt die möglichen Probleme bei der Verwendung von Dachboxen aufgezeigt. Dabei zeigte sich, dass Billigboxen aus dem Zubehördiscount nicht unbedingt die beste Wahl sind. Bei dem mit einer solchen Box bei simulierten 30 Stundenkilometern durchgeführten Crash wurde die Box durch die umherfliegende Beladung im Frontbereich beschädigt. Die Box öffnete sich, Ladung trat aus. Im Straßenverkehr hätte das fatale Folgen. Die qualitativ hochwertigeren Boxen zeigten in den Crashtests wesentlich mehr Stabilität. Es gab zwar leichte Verformungen, etwa an den Befestigungspunkten zum Fahrzeug, eine echte Gefährdung bestand jedoch nicht. Auch ältere, aber hochwertige Boxen behielten ihre Form und damit auch ihre Ladung.

Bei der Anschaffung einer Dachbox gilt es, einige wichtige Punkte zu beachten, so Dipl.-Ing. Thomas Koch, der Geschäftsführer des Deutschen Instituts für Qualitätsförderung e. V. (DIQ). Wichtig ist vor allem, dass in der Box selbst Befestigungen zum Verzurren der Ladung vorhanden sein müssen, ebenso Anti-Rutschmatten. Trennwände sind ebenso sinnvoll, der Formschluss muss gewährleistet sein. Darunter versteht man das Ineinandergreifen von Bauteilen, die Kräfte und Bewegungen der Ladung minimieren. Verstärkungen an den Krafteinleitungspunkten, also dort wo die Box mit der Halterung und somit mit dem Fahrzeug verbunden ist, sollten ebenfalls vorhanden sein. Bei der Verriegelung der Box muss man deutlich sehen, dass sie korrekt erfolgt ist, etwa durch ein am Verschluss erscheinendes Farbsymbol. Auf den Zustand der Dachbox hat auch die Lagerung Einfluss. Starkes Sonnenlicht oder feuchte Umgebung können die Eigenschaften der Box negativ beeinflussen, so Thomas Koch. Das Material kann seine Festigkeit verlieren und somit bei einem Crash brechen und die Ladung frei geben. Beladungshinweise sollten direkt an der Box angebracht werden, ebenso Hinweise für die Montage am Fahrzeugdach.

„Es gilt, die Hinweise zu Beladung und Montage zu beachten. Geiz ist beim Kauf einer Dachbox nicht wirklich geil. Hier geht es darum, dass die Box die angesprochenen Voraussetzungen erfüllt. Das kann dann ein paar Euro mehr kosten, ist aber für die Sicherheit aller im Straßenverkehr ein wichtiger Beitrag“, so Thomas Koch, der Geschäftsführer des Deutschen Instituts für Qualitätsförderung e.V. (DIQ).

Medien


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  • Fahrtest mit Dachbox
    Die Fahreigenschaften eines Autos können sich bei einer nicht richtig beladenen Dachbox verändern und zu einem Sicherheitsrisiko werden. Foto: DIQ
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  • Crashtest Dachbox bei 30 km/h
    Einfache, nicht gut ausgestattete und noch dazu falsch beladene Dachboxen können sich bei einem Crash öffnen und ihren Inhalt freigeben – im schlimmsten Fall in den fließenden Verkehr auf die Fahrbahn. Foto: DIQ
    crashtest-dachbox-6.jpg (1 MB)
  • Crashtest Dachbox – Ladungsaustritt
    Die Dachbox hat den Crashtest mit 30 km/h nicht überstanden, sie ist zerstört. Foto: DIQ
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